„Auch wenn (…) wir weltweit über eines der strengsten Reglemente verfügen und jegliches Fehlverhalten zum Wohle des Pferdes und des Sports streng ahnden, reicht uns das alles nicht mehr aus. Wir wollen die Pferde nicht mehr schlagen“, verkündet Galopp Schweiz in einer Presseaussendung. Mit 37 zu 15 Stimmen war für den Antrag des Vorstandes gestimmt worden. Der Dachverband bewertet den Entschluss als „Meilenstein für den Galopprennsport in unserem Land“.
Wachsende Kritik
Peitschenschläge, um das Pferd zu einer besseren Leistung zu motivieren, aber auch um es gerade zu halten, sind im Galopprennsport kulturell fest verankert. Doch die Kritik am Einsatz des umstrittenen Hilfsmittels wächst stetig. Zahlreiche Rennsportverbände haben in den vergangenen Jahren restriktivere Regeln für ihren Einsatz aufgestellt, so wurde mancherorts die Anzahl der Schläge limitiert, oder die Handhaltung so vorgegeben, dass der Peitscheneinsatz deutlich an Vehemenz verliert. Auch wurden in einigen Ländern die Strafen für Nicht-Einhaltung der Peitschenregeln empfindlich verstärkt.
Peitsche nur zur Korrektur
In der Schweiz verschwindet die Peitsche trotz des neuen Verbotes nicht von den Rennbahnen. Sie darf auch weiterhin im Rennen mitgeführt, allerdings nur noch zur Korrektur und ausschließlich im Schulterbereich angewendet werden. Durch ihre stehende Position und die kurzen Bügel fehlt den Jockeys die Möglichkeit, ihr Pferd über Sitz und Schenkel zu beeinflussen, die Peitsche dient hier als Ersatz dieser wichtigen Hilfen. Ein Antreiben des Pferdes mit der Peitsche stellt indes einen klaren Regelverstoß dar.
Derzeit werden die entsprechenden Reglementspassagen sowie der Sanktionskatalog ausgearbeitet. Das Verbot ist ab 1. Juli gültig.