Im Juni des vergangenen Jahres hatte der Tod eines Kutschenpferdes in Axams, Tirol, international für Aufsehen gesorgt. Während einer Touristenfahrt bei hochsommerlichen Temperaturen war ein Gespann zu Sturz gekommen wobei eines der Tiere ums Leben kam. Beobachter des Vorfalls erklärten später, dass die Pferde schon zu Beginn der Fahrt einen sehr erschöpften Eindruck gemacht hätten und es wohl aufgrund von Überforderung zu dem Sturz gekommen sei. Gegen derlei Vorwürfe wehrten sich der Kutscher und der Betreiber des Kutschenunternehmens jedoch. Sie sprachen von einem tragischen Unfall, der nicht hätte verhindert werden können. Mehr dazu lesen Sie hier.
Offenbar hat die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen einen anderen Eindruck gewonnen. Wie die Tiroler Tageszeitung am Dienstag berichtet, wurde gegen den Kutschereibetreiber und einen seiner Kutscher Strafantrag beim Landesgericht wegen Tierquälerei eingebracht. Beide sollen die Pferde roh misshandelt und ihnen unnötige Qualen zugefügt zu haben. „Zwei schon erschöpfte Zugpferde ließen sie bei hoher Temperatur eine mit 15 Personen besetzte Kutsche über eine Steigung hochziehen. Infolge Überanstrengung brach ein Pferd zusammen und musste notgetötet werden", sagte Staatsanwalt Thomas Willam auf Anfrage der Tiroler Tageszeitung.
Das sind jedoch nicht die einzigen Vorwürfe, mit denen sich der Kutschereibetreiber konfrontiert sieht. Wie die TT schreibt, gab es bereits in der Vergangenheit mehrfach Zwischenfälle, bei denen es zu tierquälerischem Verhalten seitens des Unternehmers gekommen ist und die nun durch Zeugenaussagen bestätigt wurden. Am 26. September müssen sich die beiden Angeklagten vor Gericht verantworten. Im Falle eines Schuldspruchs drohen bis zu zwei Jahre Haft.